28. bis 31. August 2020
Wie bereits in den vergangenen Jahren ging es für die Rennradsparte des RSC Waldkirchen in die Alpen. Ziel im diesen Jahr war Osttirol mit Ausgangspunkt Tristach bei Lienz.
Freitag, 28. August 2020
Nachdem die Wetterprognose für das Wochenende eher dürftig aussah, ging es am vergangenen Freitag leicht dezimiert zu neunt in unser schönes Nachbarland. Kurz vor Mittag startete man in die erste Etappe und machte sich auf Richtung Pustertaler Höhenstraße. Während Gruppe 2 mit Bertl, Michael, Elke und Dörte (nur für einen Tag geliehen 😉 ) den direkten Weg nahmen, fuhren Simon, André, Christian, Roland und Christine zuvor noch zum Hochstein hinauf. Vom Tal ab hieß dies sich bei knapp 12 km mit über 10 Prozent Steigung im Schnitt zu quälen. Nachdem beide Gruppen die Höhenstraße hinter sich gelassen hatten, ging es im Drautal nach 80 km und 2100 Höhenmetern wieder zurück zum Hotel.
Samstag, 29. August 2020
Am zweiten Tag stand die Strecke der jährlich stattfindenden Dolomiten-Rundfahrt auf dem Programm. Gemeinsam ging es über Oberdrauburg in die erste Steigung des Tages, den Gailbergsattel und von dort über Kötschach in den über 40 km langen Kartitscher Sattel. Bei perfektem Wetter genoss sowohl Gruppe 1 als auch Gruppe 2 jeden Kilometer auf den wenig befahrenen Straßen. Für Simon, Christian und André gab es nach einem kurzen Zwischenstopp am Hotel mit dem Anstieg zur Dolomitenhütte ein weiteres Zuckerl. Es ging noch steiler als am Tag 1… Steigungswerte von im Schnitt von über 13 Prozent auf mehr als 7 km suchen seinesgleichen. Ein Vergleich: die Steigung nach Obergrainet zum Parkplatz beträgt weniger als 12 Prozent bei weniger als 3km 😉 Am Ende standen bei den drei Waidla 130 km und 2900 hm auf dem Tacho.
Sonntag, 30. August 2020
2 Tage und zwei mal trocken geblieben. Am dritten Tag erwischte es uns dann doch. Statt zum Staller Sattel per Rad ging es zu Fuß zum Tristacher See, wo einige RSCler das im Vergleich zu den Außentemperaturen wärmere Wasser zum „Aufheizen“ nutzten. Nach knapp über einer Stunde kam man doch ziemlich durchweicht am Hotel an. Da es jedoch den Anschein machte, dass sich das Wetter bessern würde, beschlossen André, Simon, Christine und Roland noch eine Runde zu fahren. Zunächst noch im Regen ging es erneut zum Tristacher See – diesmal jedoch mit dem Renner. Anschließend wechselte man die Bergkette und pünktlich am Fuße des Iselsbergpass kam die Sonne heraus. Am Iselsberg hieß es dann nochmal gemütlich auf 7 km ca. 600 hm zurückzulegen. Nach der Highspeed-Abfahrt auf fast trockener Straße zurück nach Lienz kam man nach 40 km und fast 1000 Höhenmetern an der Unterkunft an.
Montag, 31. August 2020
Aufgrund der Wetterlage entschlossen sich die RSCler statt dem Staller Sattel einen „Dreiländergiro“ durch Österreich, Slowenien und Italien zu absolvieren, da das Wetter im Osten besser gemeldet wurde. Von Nötsch im Gailtal ging es hinauf nach Bad Bleiburg und von dort hinunter nach Villach. Nachdem sich Gruppe 1 einen kleinen Umweg gegönnt hatte, traf man Gruppe 2 direkt am Anstieg zum Wurzenpass mit seiner 1 km langen Rampe mit über 15 Prozent im Schnitt. Von dort ging es für beide Gruppen über Kranjska Gora zum Vrisic-Pass, einem der schönsten Pässe der Alpen. Quasi ohne Verkehr ging es die 24 Serpentinen hoch auf über 1600 m, dabei war jede Serpentine nostalgisch mit altem Kopfsteinpflaster bedeckt. Am Gipfel trennten sich dann die Wege von Gruppe 1 und 2. Für die 2er ging es zurück nach Kransjka Gora und von dort über das Kanaltal und Italien zurück zum Startpunkt. Gruppe 1 hatte mit dem Predil-Pass einen weiteren Anstieg vor sich. Leider kam Simon nach der Abfahrt zu Fall, aber außer Schäden am Material und leichten Plessuren ist zum Glück nichts weiter passiert. Trotzdem wurde das Tempo gedrosselt und Regenwolken kamen immer näher. Kurz von Bovec fing es nun richtig an zu regnen und im Anstieg zum Predil-Pass verwandelte es sich zu Starkregen. Bis zum Gipfel konnten aber Simon, André, Christian, Dörte und Christina ihren Rhythmus gut fahren, aber ab der kommenden Abfahrt war das vorbei. Dauerregen, Temperaturen unter 10 Grad sowie ein eisiger Gegenwind machten die letzten Kilometer zur Qual. Völlig durchfroren und durchnässt entschied man sich an der italienisch-österreichischen Grenze den Taxiservice der Gruppe 2 zu holen. Die fünf RSCler suchten derweil Schutz in einer kleinen Pizzaria, wo sie von der Besitzerin wärmstens empfangen und ihnen geholfen wurde. Neben warmen Pullis und Jacken gab es natürlich auch noch warmen Kaffee und Pizza und so entwickelte sich noch ein lustiger Abend.
Rückblickend hatte man bis auf den letzten Tag absolut tolles Wetter zum Rennradfahren und eine tolle Zeit in Osttirol. Wir freuen uns auf 2021 – mal schauen wo es hingeht. Nähere Infos gibt es dann im neuen Jahr!
Einen herzlichen Dank gilt hier noch einmal der Pizzarria an der Grenze, welche uns super geholfen und verpflegt hat sowie dem Dolomitenhof für 3 tolle Nächte mit wunderbaren Essen.
Text: André