RSC Alpentage 2018 in Kärnten

Dieses Jahr suchten wir recht kurzfristig ein, bisher für uns noch unbekanntes, Rennradgebiet: die Kärntner Nockberge.

Um dem Stau im Tauerntunnel und den vorhergesagten Nachmittagsgewittern auszuweichen, einigten wir uns darauf bereits um 4:00 Uhr morgens anzureisen. Dies war definitiv sehr früh.

Dafür waren wir schon um 8:30 Uhr in unserem Quartier in Feld am See und um 9:00 Uhr auf den Rädern.
Aufgrund der Wettervorhersage und der doch anstrengenden Anreise, war für heute eine kleinere Runde geplant. Berthold hielt noch ein kurzes Briefing mit den Eckdaten 100 km, 1500 hm, die den beeindruckenden Titel „Eisenwadltour“ trug. Nach kurzer Einrollphase von 5 km ging es auf einer sehr belebten Straße gleich in den ersten Anstieg nach Bad Kleinkirchheim. Bevor wir den eigentlichen Pass des heutigen Tages erreichten, konnten wir uns bis Ebene Reichenau noch etwas erholen. Hier erwartete uns der Einstieg in die recht verkehrsarme Hochrindlbergstraße (8,2 km, 481 hm). Bei 1540 Meter über dem Meeresspiegel wurde die Passhöhe erreicht, welche mit einer rasanten Abfahrt hinunter an den Ossiacher See (501 m) belohnt wurde. Im Ossiacher Stift hielten wir unseren Einkehrschwung. Die Rückfahrt führte entlang des Sees und dann ins Gegendtal mit einem sanften Steigung bis zur Pension, die wir mit den ersten Regentropfen, aber trocken, erreichten.

Auch für den zweiten Tag war kein gutes Wetter vorhergesagt und so wählten wir eine Runde, bei der ein Notausstieg möglich gewesen wäre,  also die „Dreiseenrunde“. Von der Pension ging es leicht bergab bis zum Millstätter See und hinein in den ersten kurzen, aber knackigen Anstieg von Döbriach über Glanz nach St. Jakob. Von hier aus rauschten wir flott hinab ins Drautal. Es erwarteten uns ein paar flache Kilometer zur Erholung, bevor es mit 10 % Steigung rein ging in Richtung „Goldeck Panoramastraße“, welche wir aber rechts liegen ließen und dafür den Wegweisern zum Weissensee Ostufer folgten. Auf einer landschaftlich außerordentlich idyllischen und verkehrsarmen Hochplateau Straße erreichten wir diesen, in die Berge eingebetteten und traumhaft schönen, See. Weiter ging es in der Runde zum Farchtensee auf 985 m und damit den höchsten Punkt des heutigen Tages. Die rasanten 500 hm runter ins Tal wurden nur kurz, aber heftig unterbrochen mit einem Anstieg von ca 70 hm und bis zu 18 % Steigung. Hier hatte sich der eine oder andere schnell mal verschätzt, der durch den Schwung der Abfahrt noch das falsche Zahnrad aufgelegt hatte. An der Drau angekommen konnten wir in Freistritz bei einer Einkehr mit Kärntner Küche unsere Engergiespeicher wieder auffüllen. Die 15 km im Tal taten den vollen Mägen gut, bevor wir uns, am letzten Pass des Tages, durch das Krastal noch mal austoben konnten. Auf gleichem Weg wie tags zuvor ging es zurück zur Pension. Wir blieben wieder trocken.

Die Königsettappe war für den dritten Tag geplant: Der Nockalmkönig. Bei Traumwetter starteten wir auf gleicher Strecke wie am ersten Tag, über Radenthein und Bad Kleinkirchheim bis Ebene Reichenau. Kurz nach dem Ort erreichten wir die Nockalmstraße mit den zwei Passhöhen und insgesamt 52 Kehren. Der erste Anstieg mit ca. 900 hm zur Schiestlscharte (2024 m) war mit teilweise über 12 % äußerst kräfteraubend. Danach folgte eine flotte Abfahrt über 500 hm, um in den nächsten, etwas sanfteren Anstieg, rauf zur Eisentalhöhe (2042 m), in etwa wieder auf die gleiche Höhe zu kommen. In der darauf folgenden Abfahrt wurden wir in der Zechneralm mit bester Kärntner Küche für die Anstrengung belohnt. Von hier aus ging es in eine fast endlose Abfahrt (40 km) bis hinunter zum Millstätter See. Bevor wir über den sanften Anstieg die Pension erreichten, mussten wir noch kurz in Feld am See beim Landhotel Lindenhof eine Kaffee, bzw. Eis Pause einlegen. Natürlich haben wir uns beim Chef des Hauses auch noch für die tollen Touren bedankt. Er ist es nämlich, der die Touren ausgearbeitet und über Bergwelten.com veröffentlicht hat.

Am letzten Tag stand noch die Villacher Alpenstraße auf dem Programm. Diese führt hinauf zum Dobratsch, den markanten Berg mit dem 165 m hohen Fernsehturm, den wohl jeder kennt, der schon mal an Villach vorbei gefahren ist. Wir fuhren vom Hotel gemütlich durch das Gegendtal hinab nach Villach. Die 26 km im leichten Gefälle waren eine echte Wohltat für die von den letzten Tagen doch gut beanspruchten Beine. Nach einer kleinen Sightseeing Tour durch Villach – manche nennen es auch Irrfahrt – erreichten wir den Passeinstieg am Villacher Warmbad. Die Sonne und die Höhenmeter der letzten Tage zeigten jetzt ihre Wirkung. So waren es trotz der maximal 10 %, welche diese Strecke zu bieten hatte, ein schöner und anstrengender Abschluss unseres diesjährigen Rennrad Ausflugs.

Wieder mal hat sich gezeigt, dass es sich lohnt, auch das „Schönwetterpaket“ bei Berthold mit zu buchen. Wir wurden keinen Tag nass und hatten wunderbare Tage in Kärnten.

Die Etappen:

Tag 1: Eisnwadltour: 100 km, 1540 hm
Tag 2: Dreiseenrunde: 106 km, 1560 hm
Tag 3: Nockalmkönig: 120 km, 2300 hm
Tag 4: Villacher Alpenstraße: 66 km, 1200 hm

Pässe:

Hochrindl: 8,2 km, 481 hm
Nockalmstraße: 33,2 km, 1490 hm
Villacher Alpenstraße: 16,3 km, 1186 hm